Neue Klassische Lyrik - Veronika Grill

 

 

AUFBRUCH

 

Frühling singt

 in Ganzen Noten,

 und die frischen Liebesboten,

 nun vollendet, Allen Atems,

 eifern mit dem Atem Gottes,

 zu den Heute - Samen.

 

 Jetzt sprießt am Sonnenschein, Gelabt,

 das Neue Grün vom Tau des Regens,

 und hundert große Düfte steigen

 in den Puls des Reigens.

 Abertausend Wörter lenken,

 hebend, Alles Denken

 eigens nach Dem Einen.

 

Von den klaren Lüften, aber,

 träumte sich Mir nahe

 eine gute treue Welt;

 wie ein Kranichstanz, so auch

 flanierenden Flamingos, gleicht’s,

 und irgendwo, da finde ich Mich lachend,

 irgendwie Zum Himmel !

 

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 GOLDENER MONAT

 

 Noch die helle tiefe Sonne

 mit lichten Farben aber,

 der kontrastreichen Natur

 voll Erinnerung erfüllt,

 an jenen heißen Sommer,

 da die Glieder stillten !

 

Aus jeder Palette Vom Gemüte

 fließen überall die Bilder,

 fallen überall die Blätter oder bunte Nadeln,

 in jene leuchtende Welt, so reich An Tönen.

 Tagelang ist alles Ganz Im Wandel.

 Und das Leben lässt sich sehen !

 

Mit den kühleren Nächten schon,

 zu den noch wärmeren Oktobertagen,

 fliehe ich gerne vor die Stadt.

 Dort zieht man wieder in einfacher Freude hin.

 Wir erleben jetzt die letzte große Pracht,

 bevor die Erde schlafend steht !

 

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 VON SEELE ZU SEELE

 (- du bist’s)

 

Seele, du bist Das; in lichts-schwebend Kommendes

 Auf Erden, zur Vollendung eines geliebten,

 auf Zukunft gerichteten Seins;

wie Kristall, wo keiner einem anderen gleicht,

 Im Innersten Raum am Hause des Menschen.

 

 Dem Auge unsichtbar, wie jede wahre Form,

 die intuitiv nur von Sinnen gewahrt werden kann,

 und Worte und Werte von wahrhafter Größe

 Von Gutem, zum lebenden Geist.

 

Instrumente sind wir,

den Harmonien nach,

und Einende Kräfte!

 

Wenn der Seele Saiten

 zu Rede und mit Liedern schwingen,

 dann rührt sich und leuchtet die lebende Welt,

 voll von liebender Schönheit!

 

Wissen und Nahrung und

 Ordnung in Wahrheit Zur Seele

schafft die Verbindung mit allen Elementen,

 und Wahrung des Schöpferischen

 vollendet Mich als das Gemälde,

wie Mosaik aus tausend schillernden Steinen,

steigt‘s auf, und kehrt heim

 in Des Schöpfers ewige Zeiten!

 

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 YOGA

 

Andocken an das Sein !

 Unser ursprüngliches Wesen und die Beziehung

zur Menschlichkeit (zu Gott) in uns festigen !

 

Leben ist Glück, Bewegung und Entwicklung.

Das ist der Kurs :

 

bewusstes und achtsames Arbeiten mit dem Körper,

- Körper und Geist In Einklang bringen;

miteinander ein Geben und Nehmen aufbauen

und einen Raum positiver Atmosphäre erfinden.

 

Nutze die Kraft der Wahrheit !

Dehne Dein Bewusstsein aus !

Verbindet den Geist mit Atem !

 

Den Frieden finden und sinnvoll,

über die Sinne erleben !

Frieden und Freude fühlen !

 

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DER LIEBSTEN FRAU

 

 In den Kleidern der Seele

sei auch hier und unendlich,

vom Innern Im Herzen

am Lichte der Wahrheit,

mein geistiger Körper:

voll aller Erwartung,

die erforscht werden mag;

 

für ewig Unsterblich,

ohne Raum, ohne Zeit,

ohne Notwendigkeit,

so wie der Gedanken

nur schönerer Worte noch

und achtsamster Taten, wir uns

unserer Freiheit gewahrten,

aber immer nahe am Abgrund der Welt,

mit keinem Handeln zu Zweifeln bereit,

 

befreie die Möwe im Käfig des Herzens;

verein und erschaff Dich der Freiheit:

erstrahle aus wandelndem Schatten der nahen Natur,

als Bruder oder Schwestern

in gestriger Wirklichkeit:

 

vernimm Dich, sei göttlich

in der Unendlichkeit endlichstem

Symphoneienweltenraum;

Die Königin, ich,

Mich zu verschenkende,

um Dir die Mutter zu werden !

Sei du Mir unendlich !

 

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MUSIK IM AUGEN BLICK

 

Töne doch

und Klänge vor Wörtern, moderatst,

In Wellen – Melodein

aber auch schon Welten, voll Schwingung

Vor Verbindungen zum Leben:

„Was wär’s Auf Erden ohne die Musik !“

 

Instrumente und Stimmen:

„Lasst Sie uns erklingen !“

- hoch und tief,

laut oder leise, inniglich

oder auswendig, als Sprache

Von Herzen !

 

Vor voll zu vielem Wissen, das Leben:

das rund, sich um den Erdkreis drehend,

den Höchsten auch noch höher steigert.

Im Ausgleich von Gefühl und Sehnsucht

im immer wachsenden Worte bereit,

der Sinne Kraft zu weitester Güte befreit.

 

Träumend - kindlich und verspielte Weisen

sind Lieder, immer nah und neu

vertraut, aus Ewigkeit die Liebesgabe

von den Quellen Gottes

und der Geister überm Grabe:

Lieben Freunden, Born der Freude !

 

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 DIE ERDE

 

Unter und über den Polen,

Das Feuer, darüber und drunten,

rundum, ein üppiger Spielplatz für Kinder:

der grau-blaue und grün gegründete Planet

auf die braune Erde;

 

Gewässer und Lüfte,

luftige Berge, Täler und Düfte

von Wäldern Im Lichte sonnhellster Tage,

und hellere Nächte, in wechselnder Wirkung

Von Zeit, und Gezeiten

(An Mondes wonnigem Schein);

 

taubengraublau – Blau,

grünfichtenblaugrün – Grün,

herzschwarzkirscherot – Rot,

tontopforangerot – Gelb,

Maiblatthelle (Grün),

Frühlings - Blätterzwitschern (Grün),

lazzaronisch Läuterndes

Kaisergold !

 

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BERG - HIMMELWÄRTS

 

       Schon zeigten die Gipfel sich wieder

 als Inseln, überm Wolkenmeer!

 

 Wie die Menschencharaktäre so lieben

uns die Berge aus Ihren Höhen und Tiefen

zu beleben, von einem un–

erschütterlichen Fundament der Erde!

Manches Mal rank und hart, wie Zuckerhut,

 und wieder einmal hingezogen, weit,

wie ein runder Gugelhupf zu sein!

 

Des Berges Bestimmung ist aber von Natur geprägt.

Am Fuße der Berge herrscht immer emsiges Treiben,

 wo Wald und Wälder Dem Menschen, aber auch

Tiere gedeihn, so das Gesagte und alle

lebendigen Taten In Dichtern gespeichert

 verbleiben, Zu Zellen und Quellen des Geists.

 

Denn nur die Liebe, die Liebe nur

lässt uns zu Höherem aufsteigen!

 

Bergwärts ist Himmelwärts an die Freiheit!

Den Blick, von der Ferne kommend,

nur zur Sonne zu richten, und,

 an die Sterne leuchtend, den Atem

 und die Gottheiten Gottes zu denken.

 Den Schritt an das Ewige In Ewigkeit wagen,

 von Flügel zu Flügeln,

So Bleibend, wie Berge!

 

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ABEND- UND

WIEGENLIED

 

Der Tag war schön und süß:

voll Freud und manches (kleine) Leid !

Dein Lächeln hat die Erde erhellt

und deine Leichtigkeit in mich gestellt.

 

Du liebst die Dinge ganz,

und füllst die Zeiten aus;

bist immer treu und Eins,

und wirst Mein Lebenslauf

: Immer Die Bewegung,

vom Spiele spielend genährt;

du Kind, Des Himmels

und Freund und Mensch

(von Mensch und Tier):

dafür dank‘ ich Dir !

 

Nun neigt sich die Sonne und wandert hinab

und wie anderswo steigt der Mond hinauf,

die Sterne finden selbst Ihren Lauf;

so schlafe gut, bleib mir beschützt,

und reise durch der Träume Welten !

 

Morgen sei wieder,

wie der Vater es will, -

erweckend, vollendet und neu:

In Reime zu malen,

den Gesängen zu singen

und ganz Mein,

meinen Bildern Des Herzens !

 

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